Borna/Limbach-Oberfrohna/Rom (19.05.2025). Das Pontifikat von Papst Leo XIV. hat am gestrigen Sonntag, 18. Mai 2025, offiziell begonnen. Mit einer Heiligen Messe und der Übergabe aller Insignien ist er feierlich in sein Papstamt eingeführt worden. Etwa 200.000 Menschen nahmen bei Sonnenschein an dem Gottesdienst auf dem Peterplatz teil, darunter Staats- und Regierungschefs aus aller Welt und Vertreter anderer Religionen, wie bspw. der Orthodoxen Kirche, des Judentums und der Muslime.
Bereits eine Stunde vor der Amtseinführung fuhr Papst Leo XIV. mit dem Papamobil über den Petersplatz, wo die anwesenden Gläubigen ihm zujubelten. Im Anschluss begab er sich unter dem Petersdom und betete am Grab des Apostels Petrus, der als erster Papst überhaupt gilt. Hier lagen auch die beiden Amtsinsignien bereit, die er im Einführungsgottesdienst, vor der Verkündigung des Evangeliums, von den Kardinälen überreicht bekam: Das Pallium – eine weiße, mit roten Kreuzen bestickte Wollstola, als Zeichen für den „guten Hirten“, der das verlorene Schaf trägt – und den Fischerring – der goldfarbene Ring zeigt den Apostel Petrus mit Schlüsseln und Fischernetz, als Zeichen für den „Menschenfischer“, der die Menschen für den christlichen Glauben begeistern soll. Jeder Papst hat einen eigenen Fischerring, der nach seinem Tod zerstört wird.
Der erste US-Amerikaner als Nachfolger des Apostels Petrus und 267. Papst der katholischen Kirche vertiefte in seiner Predigt zwei Aspekte seines Papstamtes: Einheit und Liebe. Beide seien zentral für die Sendung, die Jesus dem Petrus und damit allen seinen Nachfolgern anvertraut habe. Petrus habe den Auftrag erhalten, „mehr zu lieben“ und „sein Leben für die Herde hinzugeben“. Einer autoritären Form von Liebe erteilte Papst Leo XIV. eine Absage. Er mahnte Spannungen und Spaltungen innerhalb der katholischen Kirche zu überwinden und Vielfalt zuzulassen. Zwietracht, Hass und Gewalt, Vorurteile, Angst vor dem Anderen zersetzen die Welt heute mehr denn je. Er verwies als Ursache – wie sein Vorgänger Papst Franziskus – auf „ein Wirtschaftsmodell, das die Ressourcen der Erde ausbeutet und die Ärmsten an den Rand drängt“. Die Gläubigen sollten dagegenhalten und untereinander „Einheit, Gemeinschaft und Geschwisterlichkeit“ fördern: Innerhalb der katholischen Kirche, mit den „christlichen Schwesterkirchen“, mit den Angehörigen anderer Religionen, mit Suchenden und letztlich „mit allen Frauen und Männern guten Willens, um eine neue Welt aufzubauen, in der der Friede herrscht“.
Das Konklave in Rom endete bereits am Donnerstag, 8. Mai, als über der Sixtinischen Kapelle gegen 18:00 Uhr weißer Rauch aufstieg – das Zeichen der Kardinäle, dass sie einen neuen Papst gewählt haben. Damit einigten sich die 133 wahlberechtigten Kardinäle am zweiten Tag des Konklaves auf den 69-jährigen Kardinal Robert Francis Prevost. Im Anschluss verkündete der Kardinalprotodiakon, Dominique Mamberti, auf der Loggia des Petersdoms der Stadt und dem Erdkreis: „Habemus Papam!“ Der Augustiner und Erzbischof aus Chicago (USA) gab sich den Namen Leo XIV.
Wer ist Papst Leo XIV.? Ein Vatican News-Artikel verrät mehr über seine Biografie: www.vaticannews.va/de/papst/news/2025-05/papst-leo-xiv-robert-francis-prevost-biographie-konklave.html
Foto: Jessica Krämer /Pfarrbriefservice, Video: Vatican News (08.05.2025)