Gemeinsame Pressemitteilung der Kirchgemeinden St. Thomas, St. Nikolai, des ev.-luth. Kirchenbezirks und der katholischen Propstei St. Trinitatis
Leipzig. Die Friedliche Revolution im Herbst 1989 ermöglichte den Weg aus der Diktatur in die Demokratie. Wir leben heute in demokratisch begründeten und verfassten Verhältnissen des Rechtsstaates. Dafür sind Bürgerinnen und Bürger damals auf die Straße gegangen und haben die Freiheitsrechte errungen.
Soziale Missstände, ökologische Verwerfungen und eine desolate wirtschaftliche Lage motivierten vor 30 Jahren Bürgerinnen und Bürger, sich für ihre Belange und Interessen einzusetzen. Entscheidend war nicht, etwas von anderen zu verlangen, sondern selbst für die Gemeinschaft einzutreten.
Diesen Leipziger Sinn für gesellschaftlichen Zusammenhalt braucht es heute wieder. Weniger Ich und mehr Wir: Das trägt zum Wohl aller bei!
Die gegenwärtigen Krisen und Herausforderungen zwingen zum Nachdenken, das in ein Umdenken führen wird.
Die ökologische Krise verlangt von uns einen neuen, bescheideneren Lebensstil.
Die ökonomische Krise erfordert ein faires und nachhaltiges Wirtschaften.
Die bedrohte Sicherheitslage der Welt braucht eine Stärkung der Weltgemeinschaft, in der die Würde des Menschen, Freiheit und Gerechtigkeit verteidigt werden.
2022 ist nicht 1989. Aber der Geist von 1989, schier Unmögliches möglich werden zu lassen, gemeinsam stärker zu sein, füreinander einzustehen und den anderen im Blick zu behalten, dieser Geist bewegt auch heute. Stärken wir die demokratische Ordnung, lernen wir nachhaltig und gerechter zu leben!
Superintendent Sebastian Feydt, Kirchenbezirk Leipzig
Pfarrer Bernhard Stief, Nikolaikirche
Pfarrer Martin Hundertmark, Thomaskirche
Pfarrerin Britta Taddiken, Thomaskirche
Propst Gregor Giele, Propsteikirche St. Trinitatis